Mathias Wolf studierte Freie Grafik an der Fachhochschule für Gestaltung in Kiel. Im Laufe seiner künstlerischen Laufbahn konzentrierte Wolf sich immer stärker auf Rauminstallation, Skulptur und Malerei. Seit 1981 erschafft er grosse Aussen- und Inneninstallationen, die er in Deutschland wie auch den USA verwirklichte. Er fertigt Skulpturen, die in ihrer äußeren Erscheinung an Marmor erinnern aber doch ausschließlich aus Holz gefertigt sind. Und seine Malerei zeigt sein untrügliches Gespür für Formen, Komposition und den damit verbundenen Ausdruck bis hin zur kalligraphisch anmutenden Perfektion.

Mathias Wolf ist ein Grenzgänger. So offenbart sich in seinen Werken die Vielseitigkeit eines Künstlers, der sich jeglicher Einordnung in eine spezielle Kunstrichtung entzieht. Seine Arbeiten sprechen von Präzision und dem Streben nach Vollkommenheit in der Form: Makellose, vielfach geschliffene und geglättete Oberflächen bestimmen den Eindruck seiner Skulpturen. Durch akribisch-feine und diffizile Detailarbeit bleibt bei Wolf in der formalen Gestaltung seiner Werke nichts dem Zufall überlassen.

Der Künstler lotet in seinen Arbeiten die Grenzen der Möglichkeiten aus, die Materialien/Werkstoffe und Techniken bieten - und entfaltet dadurch sein faszinierendes Spiel: ein Spiel mit der Wahrnehmung, ein optisches Täuschungsspiel, das immer wieder verblüfft. Dieses gilt für seinen gesamten Arbeitsbereich, die Skulpturen, die Netz- und Fadenobjekte wie auch seine Malerei.

Bei Wolfs Arbeiten lohnt es sich genau und auch einmal länger hinzuschauen. Sein virtuoser Umgang mit Materialien und Techniken eröffnet überall interessante Details und Bezüge. Diese Fähigkeit macht es ihm unter anderem auch möglich, scheinbar Unmögliches, ja geradezu Gegensätzliches zu verbinden...

Eva-Maria Müller
Kunsthistorikerin
Weltweites Aufsehen und Beachtung erregte Wolf 1993 mit seiner 7,8 x 7,5 m großen Wandmalerei "Zeichen der Zeit" in Mönkeberg bei Kiel. Das Werk nahm Bezug auf die Rechtsextremen Anschläge in Rostock im selben Jahr und verstand sich darüber hinaus als genereller "Aufschrei" gegen alles Negative in der Gesellschaft.

Ein Jahr später, 1994 gestaltete er zur International Art Exposition Chicago zusammen mit den Zhou Brothers, Chicago und in Zusammenarbeit mit der Walter Bischoff Galerie die Installation Wind Wisdom. Im folgenden Jahr, 1995, würdigte ihn das Goethe Institut in Chicago mit einer Soloshow anlässlich der Art Chicago. Im Jahr darauf, 1996, war er zusammen mit Wolf Wolfsmoon Schäfer Gast im Goethe Institut Oslo. Und 2008 erteilte die Stadt Augsburg ihm den Auftrag zu einer Installation zum Friedensfest auf dem Rathausplatz der Stadt. Neben zahlreichen Ausstellungen entwirft und konstruiert Wolf bis heute immer wieder großräumige Installationen im Innen- und Aussenbereich.

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